Comdirect Depot im Test (April 2024)

  • Vieltrader Rabatt
  • Sparpläne möglich
  • Breites Angebot

Die Comdirect ist eine 1994 als Tochter der Commerzbank gegründete Direktbank. Heute hält die Commerzbank noch gut 80 % der Comdirect-Aktien. Sie ist eine der bekanntesten deutschen Direktbanken und hatte Stand 2018 gut 3,5 Millionen Kunden und 92 Milliarden Euro betreutes Kundenvermögen.

Regulierung & Sicherheit

Die Comdirect unterliegt als in Deutschland ansässige Bank der Regulierung durch die Europäische Zentralbank (EZB), die Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Diese Institutionen kontrollieren die Einhaltung deutscher und europäischer Vorgaben wie beispielsweise die transparente Angabe von Kosten nach der MiFID II-Richtlinie und die Ablösung der iTAN-Listen durch sicherere Verfahren nach der PSD2-Richtlinie. Nach den bisherigen Comdirect Erfahrungen hat sie die entsprechenden Auflagen stets erfüllt, lediglich 2016 kam es durch eine Panne bei einem Software-Update dazu, dass Kunden die Kontoauszüge anderer Kunden für kurze Zeit einsehen konnten.

Die Comdirect unterliegt der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung für Einlagen bis 100 000 Euro pro Person und ist zusätzlich Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken, der Beträge bis gut 90 Millionen Euro absichert, jedoch ist dessen Sicherheit als etwas geringer einzuschätzen. Da die Wertpapiere aber generell Sondervermögen darstellen, sind diese Summen nur für Guthaben auf dem Girokonto relevant.

Handelsangebot & Konditionen

Das Anlageuniversum der Comdirect umfasst den Handel von Einzelaktien und ETFs an den wichtigsten Börsen der Welt. Außerdem lassen sich über die Comdirect Anleihen, Fonds, Zertfikate (inklusive Wikifolios), CFDs, Optionsscheine, Optionen und Futures handeln. Generell werden nur MiFID II-konforme Wertpapiere angeboten, womit beispielsweise viele US-basierte ETFs nicht gehandelt werden können – das betrifft jedoch alle deutschen Broker. Eröffnet man gleichzeitig ein Girokonto, so sind Konto und Depot kostenlos. Eröffnet man hingegen nur das Depot, so ist es die ersten 3 Jahre kostenlos, danach müssen mindestens 2 Trades oder eine Sparplanausführung pro Quartal vorgenommen werden, andernfalls kostet es 1,95 Euro im Monat.

In Deutschland kann unter anderem an den Börsen in Frankfurt, Stuttgart und Berlin, sowie an der Xetra, Tradegate und LS Exchange gehandelt werden. Die Kosten für eine Order setzen sich hierbei aus dem Orderentgelt, dem börsenplatzabhängigen Entgelt, etwaigen Börsenspesen und bei Namensaktien zusätzlich dem Umschreibeentgelt zusammen. Das Orderentgelt beträgt 4,90 Euro + 0,25 % des Volumens, jedoch mindestens 9,90 Euro und maximal 59,90 Euro (im ersten Jahr reduziert auf generell 3,90 Euro). Das börsenplatzabhängige Entgelt beträgt je nach Börse entweder 0,0025 % und mindestens 2,50 Euro (beispielsweise bei Xetra und Tradegate) oder 0,005 % und mindestens 5 Euro (beispielsweise bei Frankfurt und Stuttgart). Die Börsenspesen sind im Leistungsverzeichnis mit „in der Regel 0,08%“ angegeben, nach den praktischen Comdirect Erfahrungen betragen sie aber an der Börse Frankfurt minimal 3 Euro, an der Tradegate hingegen 0 Euro. Das Umschreibeentgelt beträgt pro Ausführung 0,95 Euro.

Effektiv lassen sich Wertpapiere also ab 12,40 Euro pro Ausführung handeln (im ersten Jahr ab 6,40 Euro), wobei die prozentualen Kosten durch die Deckelung des Orderentgeltes mit steigendem Ordervolumen sinken. In jedem Fall sollte man vor der TAN-Eingabe die angegebenen Kosten überprüfen und gegebenenfalls den Börsenplatz wechseln.

An internationalen Börsenplätzen sind die New York Stock Exchange, Nasdaq, London Stock Exchange, SIX Swiss Exchange, Toronto Stock Exchange, Sydney und einige weitere verfügbar. Prinzipiell ist die Kostenzusammensetzung hier ähnlich, jedoch sind beim Orderentgelt der Grundbetrag, Minimalbetrag und Maximalbetrag jeweils 3 Euro höher als bei Inlandsorders und es können diverse Fremdspesen auftreten. Beim Handel an der NYSE sind dies nach den Comdirect Erfahrungen 11,65 Dollar Börsenspesen, 2,25 Dollar Lieferspesen und eine betragsabhängige „Devisen-Kursschnitt“-Gebühr, hier ist eine Kontrolle vor dem Absetzen der Order also noch wichtiger, als bei Inlandsorders.

Sparpläne werden auf Fonds, ETFs, Aktien und Zertifikate ab 25 Euro Sparrate bei monatlicher, zweitmonatlicher oder vierteljährlicher Ausführung angeboten und kosten pauschal 1,5% des Ordervolumens ohne zusätzliche Entgelte (wie Grundbetrag, Mindestbetrag, börsenplatzabhängige Entgelte oder Umschreibeentgelte). Außerdem gibt es Aktionssparpläne ganz ohne Ordergebühren. Sparpläne, die nicht in dieser Aktion enthalten sind, eignen sie sich vor allem bei kleineren Ordervolumen, da die volumenabhängigen Anteile an den Gebühren bei einer einzelnen Order niedriger sind, als im Sparplan.

Für das Zertifikat „Xetra-Gold“ existiert ein gesondertes Verwahrentgelt von 0,0298% je Monat auf den Bestandswert.

Wie funktioniert die Depoteröffnung?

Die Depoteröffnung kann mittels PostIdent, VideoIdent oder E-Ident erfolgen. Generell füllt man dabei die notwendigen persönlichen Daten und Angaben zu Kenntnissen und Erfahrungen im Wertpapierhandel in einem Onlineformular aus, woraus der Eröffnungsantrag generiert wird.

Beim klassischen PostIdent geht man mit dem ausgedruckten Eröffnungsantrag, dem Personalausweis und dem entweder gedruckten oder in der entsprechenden App hinterlegten Coupon zu einer Postfiliale, um sich zu identifizieren und den Antrag zu verschicken.

Beim VideoIdent wird die Identifizierung über einen Video-Chat mittels Smartphone oder Tablet vorgenommen, bei dem der Ausweis oder Reisepass nach entsprechender Aufforderung vor der Kamera bewegt werden muss. Voraussetzung ist hierbei, dass das Gerät von der App unterstützt wird und die Kamera Aufnahmen in ausreichender Qualität liefert. Ist dies nicht der Fall, muss eine der anderen Varianten verwendet werden.

E-Ident ist das neueste Verfahren und verwendet den neuen elektronischen Personalausweis mit PIN in Kombination mit dem NFC-Chip eines Android-Smartphones, um die Identität des Antragstellers zu sichern. Hat man kein entsprechendes Smartphone oder sind die elektronischen Funktionen des Personalausweises nicht aktiviert, kann diese Methode nicht verwendet werden.

Je nachdem, wie viele Anträge bei der Comdirect eingehen, kann es ein paar Tage bis hin zu wenigen Wochen dauern, bis die Depotunterlagen und Zugangsdaten auf dem Postweg eintreffen und man das Depot verwenden kann.

Vorteile

  • kostenloses Girokonto mit kostenloser Kreditkarte und kostenlosem Depot
  • vielfältiges Anlageuniversum
  • Sparpläne ohne Mindestgebühr ab 25 Euro pro Ausführung möglich
  • reduzierte Ordergebühren im ersten Jahr
  • konfigurierbare Mail-Benachrichtigungen über Ausgaben und Einnahmen (z.B. Dividenden) im Finanzmanager
  • Wertpapierhandel über Browser oder Trading App
  • Wertpapierkredit möglich
  • optionale Handelsvorschläge oder Verwaltung des Depots gegen Gebühr durch cominvest
  • 15% Rabatt ab 125 Trades im Halbjahr
  • übersichtliche Depotaufstellung und Anzeige von bspw. KGV und Dividendenrendite
  • Risikoanalyse und grafische Aufbereitung des Depots
  • 3 kostenlose Bargeldeinzahlungen im Jahr an Commerzbank-Automaten

Nachteile

  • Gebühren für Umschreibung von Namensaktien
  • Gebühren für telefonische Orders
  • zusätzliche Clearstream-Gebühren bei Auslandsorders
  • besonderes Verwahrentgelt für Xetra-Gold
  • ohne Girokonto ist Depot nur bei regelmäßigen Sparplan- oder Orderausführungen kostenlos
  • Sparpläne mit hohen Volumen durch prozentuale Kosten teuer
  • Mail-Benachrichtigungen des Finanzmanagers kommen oft verzögert an

Fazit zur Comdirect

Als Gesamtpaket mit Girokonto und Kreditkarte hat das Comdirect-Depot recht attraktive Konditionen. Die Ordergebühren sind im Vergleich mit anderen Direktbanken durchschnittlich hoch, aber die breite Palette an Wertpapieren, die automatische Abführung von Kapitalertragsteuern und die zusätzlichen grafischen Aufbereitungen von Statistiken und Informationen rund um das eigene Depot machen es recht attraktiv. Störend ist vor allem, dass die Kosten bis zum letzten Schritt vor dem Absetzen einer Order gerade bei ausländischen Handelsplätzen nur schwer abzuschätzen sind, was den Vergleich mit anderen Depotanbietern verkompliziert.

Kundenbewertungen

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  • Konditionen
    96%
  • Angebot
    99%
  • Support
    98%
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