Wird Neteller schon bald stärker als PayPal?

Wird Neteller schon bald stärker als PayPal?

Wer weltweit sicher im Internet bezahlen will, hat sich bestimmt schon das eine oder andere Mal überlegt, ein Konto bei einem der bekanntesten eWallets zu eröffnen. Zahlungen im Internet per Kreditkarte sind in Deutschland im Jahr 2017 bereits auf 18% zurückgegangen, während mit Anbieter wie PayPal, Neteller und Co. 34% der Zahlungen online getätigt werden. Diese elektronischen Geldtaschen sind besonders praktisch, da sie bereits extrem weit verbreitet sind. Beinahe jedes größere Unternehmen weltweit akzeptiert das Bezahlen mit einem der eWallet-Anbieter. PayPal ist mit seinen 244 Millionen Accounts (Stand 2018) und einem Umsatz von 13,09 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 immer noch auf dem Vormarsch, doch immer mehr Unternehmen wenden sich nun an Neteller. Wir haben die Vor- und Nachteile beider Anbieter unter die Lupe genommen!

Was genau ist ein eWallet?

Die digitale Geldbörse ist ein bequemer Weg, um bargeldlos im Internet zu bezahlen. Dazu muss man nur einen meist kostenlosen Account erstellen und das neue Konto mit dem eigenen Girokonto einer der heimischen Banken verbinden. Danach kann mit wenigen Klicks Geld auf das eWallet geschoben oder erhaltenes Geld abgehoben werden. Auch direkte Zahlungen in Online-Shops sind für manche eWallets kein Problem und werden per Lastschrift von dem Girokonto abgebucht. Der Vorteil eines eWallets ist vor allem die Einfachheit, mit der Zahlungen durchgeführt werden können. Dazu braucht es nichts mehr als die E-Mailadresse, auf die der Account angemeldet ist. Im Vergleich dazu muss bei der Kreditkarte ein lange Zahlenreihe eingegeben werden, die man meist nicht auswendig weiß. Außerdem bieten eWallets einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor, da alle Angaben sorgfältig verschlüsselt werden und niemand auf die Bankdaten zugreifen kann. Jede Abbuchung wird per E-Mail angekündigt – dies manchen sonst nur wenige Banken wie N26 – und muss von dem Account-Inhaber bestätigt werden. Dadurch fällt es sofort auf, wenn jemand versucht, betrügerische Tätigkeiten am eigenen Konto auszuführen. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei eWallets oft keine Kosten entfallen. Bei PayPal sind beispielweise alle Überweisungen innerhalb der EU kostenlos. Für Geldsendungen in die USA oder andere Länder außerhalb der EU fallen jedoch einige Gebühren an. Hier kann man vergleichen, ob die Zahlung per Kreditkarte günstiger ausfällt.

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PayPal und Neteller im Vergleich

PayPal ist derzeit noch der meist genutzte Anbieter für eWallets, doch Neteller ist bereits auf der Überholspur, denn es hat einige besonders nützliche Funktionen. Während PayPal vor allem für Online-Shopping angedacht wurde, was man daran erkennt, dass es eine Tochtergesellschaft von eBay ist, wurde Neteller eher als Nischenprodukt gegründet. Besonders im Bereich der Online-Glücksspiele hat Neteller die Oberhand und wird von über 90% der Plattformen als Zahlungsmethode akzeptiert. Das Online-Casino Betway bevorzugt beispielsweise die Zahlung per Neteller und berechnet keine Gebühren auf die Einzahlungen. Shopping-Giganten wie Amazon oder Zalando akzeptieren hingegen nur PayPal. Neteller wird in über 200 Ländern angenommen und hat auch eine eigene Kreditkarte, die man sich ausstellen lassen kann. Auch PayPal bietet mittlerweile eine Plastikkarte an, die mit einer Cashback-Funktion ausgestattet ist. PayPal bietet außerdem über 25 Währungen an, in denen Geld überwiesen werden kann. Im Vergleich dazu kann Neteller mit 26 Währungen etwas mehr bieten. Dabei fallen Wechselgebühren an, die oft günstiger sind, als bei großen Banken, was einen weiteren Vorteil bringt. Eine praktische Funktion von Neteller ist sein Bonussystem und verschiedene VIP-Programme. VIPs bei Neteller haben den Vorteil, dass sie weniger Wechselgebühren bezahlen, höhere Limits auf Transaktionen erhalten, bei monatlich anfallenden Zahlungen Rabatte erhalten und vieles mehr. Neteller ermöglicht seinen VIP-Kunden außerdem eine schnellere Betreuung durch Live-Chats. Um eines der 6 VIP-Levels zu erreichen, muss eine gewisse Menge Geld pro Jahr an Händler ausgezahlt werden. Die erste Stufe „Bronze“ beginnt jedoch erst bei 10.000 $ pro Kalenderjahr, weshalb jede Menge Zahlungen via Neteller getätigt werden müssen, um dies zu erreichen. In die höchste Stufe „Diamond“ gelangt man bei Neteller erst bei Zahlungen von 200.000 $ pro Jahr. Zusätzlich bietet Neteller auch ein Ambassador-Programm an, bei dem sogar Geld verdient werden kann. Wer andere Kontakte anwirbt, erhält dabei ein Leben lang Provision für deren Einkäufe. Bei PayPal gibt es nur die Möglichkeit, Freunde anzuwerben und einmalig 10€ zu erhalten.

Ob Neteller oder PayPal die richtige Wahl ist, hängt ganz davon ab, wo primär bezahlt werden soll. Während Online-Shops tendenziell eher PayPal akzeptieren, bevorzugen Online-Casinos und einigen Spieleplattformen eher Neteller. Trotzdem muss man sagen, dass beide Anbieter ein relativ ähnliches Angebot haben und von vielen Unternehmen unterstützt werden. Es kann also in beiden Fällen wenig falsch gemacht werden. Mit seinen 244 Millionen Accounts liegt PayPal jedoch immer noch weit an der Spitze und wird wohl nicht zu schnell von der Konkurrenz eingeholt werden.

 

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